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Hundert-Milliarden-Zigaretten: Gezwungene Pause in Indien

Der Konflikt zwischen der indischen Regierung und den Zigarettenherstellern, der aufgrund von jahrelangem Tauziehen der Regierung bezüglich den angeordneten Warnhinweisen auf den Packungen besteht, hat nun dazu geführt, dass die Zigarettenhersteller, darunter auch ausländische Konzerne, die Arbeit eingestellt haben. Die Hersteller begründeten die Fertigung damit, dass die Regeln nicht eindeutig seien.

Der Konflikt zwischen der indischen Regierung und den Zigarettenherstellern, der aufgrund von jahrelangem Tauziehen der Regierung bezüglich den angeordneten Warnhinweisen auf den Packungen besteht, hat nun dazu geführt, dass die Zigarettenhersteller, darunter auch ausländische Konzerne, die Arbeit eingestellt haben. Die Hersteller begründeten die Fertigung damit, dass die Regeln nicht eindeutig seien. Die Branche erzielt in Indien einen Jahresumsatz von rund 10 Milliarden Dollar jährlich und beschäftigt rund 50 Millionen Menschen in Indien. Es war eine Erlassung des indischen Gesundheitsministeriums, dass seit dem 1. April anstatt der bisher 20 Prozent nun 85 Prozent der Oberfläche einer Zigarettenschachtel mit sowohl einem Warnhinweis als auch auf einem Bild gegen das Rauchen bedruckt sein müssen. Nichtsdestotrotz trat eine parlamentarische Kommission auf, die vergangenen Monat erklärte, dass die Fläche auf einer Zigarettenpackung doch auf lediglich 50 Prozent erhöht werde. Eine Maßnahme, die der Industrie und den Tabakbauern dienen soll. Die Weltgesundheitsorganisation WHO beschrieb die Auseinandersetzung der indischen Institutionen als „bedenklich“. Jährlich werden rund 100 Milliarden Zigaretten in Indien verkauft und circa eine Million Inder sterben an Folgen des Rauchens. „Die Einführung einer Änderung in den Gesundheitswarnungen auf Zigarettenpackungen erfordert Monate der Vorbereitung und hohe Kosten und Aufwand“ lässt der Zigarettenhersteller ITC in einer Erklärung für die Börse in Bombay verlauten. ITC gab des Weiteren an, dass das Gesundheitsministerium zugesagt hatte sich an die Entscheidung der parlamentarischen Kommission halten zu wollen. Die Produktion sei nun bis auf weiteres angehalten, da der Branchenverband angeblich Mitte März ein Schreiben an das Ministerium geschrieben hatte, indem er um eine Entscheidung bat, dieses aber nicht beantwortet worden sei.

Die Hersteller stehen zusätzlich unter Druck, da die Steuern auf Zigaretten seit dem Jahr 2013 um 113 angestiegen ist und der Schwarzmarkt floriert. Schätzungen zufolge belaufen sich legal verkaufte und besteuerte Zigaretten in Indien auf nur 11 Prozent des Gesamtmarktes. Auf dem Schwarzmarkt und illegal verkaufte Zigaretten werden Packungen angeboten, die meistens wenig bis gar nicht mit Gesundheitshinweisen versehen sind.

Laut den Herstellern führe die verlangten großen Warndrucke lediglich dazu, dass Arbeitsplätze zerstört werden würden, da die Verbraucher dann verstärkt auf illegale Produkte setzen würden. Zusätzlich, argumentieren die Hersteller, hätten die fünf größten Tabak-Verbrauchsländer durchschnittlich nur Warnhinweise, die 20 Prozent der Oberflächenfläche von Zigarettenschachteln einnehmen.

Auch in Deutschland ist eine Vergrößerung der Fläche von Warnhinweisen angesetzt: so sollen bis Ende Mai mindestens 65 Prozent der Vorder- und Rückseite der Packungen durch die Kombination aus Bildern und Warnhinweisen bedeckt sein.

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